Perspektivenspezifität

Jede Perspektive auf Unterricht hat ihre Vorteile: Lehrkräfte besitzen spezifisches Wissen über den von ihnen geplanten und durchgeführten Unterricht. Beobachtenden wird oft die objektivste Einschätzung zugeschrieben. Die Einschätzung von Schüler*innen ist proximal zu deren Lern- und Leistungsentwicklung. Die Nichtübereinstimmung zwischen den Perspektiven wird auf diese Vorteile zurückgeführt und dementsprechend als perspektivenspezifische Validität bezeichnet.

Lehrkräfte, Beobachtende und Schüler*innen weisen oft nur geringe bis mittlere Übereinstimmungen bei der Einschätzung von Unterrichtsqualität auf. Erklärt wird dies mit perspektivenspezifischer Validität. Bislang fehlen jedoch Modelle, die diese spezifische Validität erklären und von Messfehlern abgrenzen. Dies wäre wichtig, um bestimmen zu können, welche Unterrichtsaspekte durch welche Perspektive(n) optimal erfassbar sind und welche Konsequenzen dies für das Verständnis der erfassten Konstrukte hat. Im Rahmen des Netzwerks wird die Kleingruppen zur Perspektivenspezifität diese Herausforderung angehen.

 

Mitglieder der Arbeitsgruppe: Benjamin Fauth, Richard Göllner, Gerlinde Lenske, Anna-Katharina Praetorius, Wolfgang Wagner